Grundsätzlich gilt für unsere Arbeiten folgende Prämisse:
Ziel ist es, neben den schon vorhandenen Mängeln auch Schwachstellen, die erst
in kommenden Jahren zu Mängeln führen könnten, zu erfassen und in ein zu
erstellendes Angebot mit einzubinden.
Die Gemeinde wird - sollten solche Schwachstellen existieren - schon im Vorfeld
der Angebotserstellung hierüber in Kenntnis gesetzt. Zur Beseitigung dieser
Schwachstellen notwendige Maßnahmen werden als optionale Komponenten in das
Angebot aufgenommen.
So soll verhindert werden, dass eine von uns überarbeitete Orgel schon nach
wenigen Jahren erneut gravierende Mängel aufweist.
Vorgehensweise:
Ausgangspunkt jeglicher Instandsetzungsarbeiten ist eine präzise Bestandsaufnahme. Das Ergebnis ermöglicht eine erste genaue Analyse des Gesamtzustandes. Anhand dieses Ergebnisses kann in der Folge - gegebenenfalls in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Orgelsachverständigen - ein Vorgehenskonzept sowie eine detaillierte Expertise erstellt werden.
Soll das Instrument restauriert / renoviert werden, so werden aufgrund des erarbeiteten Konzeptes eine Kalkulation und ein Kostenvoranschlag erstellt. Sofern möglich, versuchen wir, das Instrument stets in mehreren sinnvollen Teilschritten (Baukastensystem) zu überarbeiten.
Wenn die Gemeinde sich zu einer
Instandsetzungsmaßnahme für ihr Instrument entschließt, wird zuerst werkweise
das Pfeifenwerk ausgehoben und der gesamte technische Bereich zugänglich
gemacht. Bereits dies erfordert ein hohes Maß an Voraussicht und Sorgfalt, ist
es doch wichtig, dass nach Abschluss der Arbeiten alles wieder dort ist, wo es
zu Beginn auch vorgefunden wurde. Gleichzeitig kann auch eine exakte Analyse des
Zustandes jedes Einzelteiles erfolgen, was für das weitere Vorgehen sehr wichtig
ist.
Bei grundsätzlich spielbaren Instrumenten bleibt durch werkweises Ausführen der
notwendigen Instandsetzungsarbeiten immer zumindest ein Teil der Orgel für den
gottesdienstlichen Gebrauch verfügbar.
Danach wird
mit einer gründlichen, aber dennoch behutsamen Reinigung aller Teile begonnen.
Dies umfasst Gehäuse, Innenleben, Spieltisch als auch das gesamte
Pfeifenmaterial.
Die weiteren Arbeitsschritte unterscheiden sich von Instrument zu Instrument, hier kann nur ein allgemeiner Abriss wiedergegeben werden:
Priorität ist, dass alle
hochqualitativen Originalteile, und seien sie noch so klein und vermeintlich
unwichtig, wann immer möglich restauriert und wieder verwendet werden, auch
dann, wenn eine Instandsetzung dieser Teile auf den ersten Blick infolge
"unkonventioneller" Beschädigungen, aufwändiger erscheint und teilweise auch
ist.
Eine Ausnahme
bilden hier zum großen Teil
Leder- und Filz - bzw. Tuchmaterialien, deren Lebensdauer nach
ca. 40 - 50 Jahren in der Regel erschöpft sind. Alle diese Teile, ob Dichtungen,
Lederteile u.v.m., werden genauestens überprüft und gegebenenfalls ersetzt.
Die technische Anlage der Orgel wird komplett und bedarfsgerecht überholt,
etwaige Verschleißteile durch Neuteile in klassischer Bauweise ersetzt.
Jede einzelne Pfeife wird nach der Reinigung auf Beschädigungen kontrolliert,
neu gerichtet sowie die Stimmvorrichtungen instand gesetzt. Auch werden sämtliche
Pfeifen bei Wiedereinbau neu in ihre Halterungen (Raster) eingepasst.
Im Bedarfsfalle werden auch Mensuren gerückt und/oder alte Register durch neue
ersetzt.
Abschließend erfolgt der Zusammenbau und eine erste „Wiederinbetriebnahme“ sowie Funktionskontrolle aller relevanten Teile, gefolgt von einer abschließenden Justierung sowie Nachintonation und Neustimmung der Orgel.